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Musik

La Lira d’Orfeo

Festa teatrale von Antonio Draghi | Konzertante Aufführung mit Bühnenbildern der Illustratorin Katrin Meiners | Eine Veranstaltung des Michael Praetorius Collegium e. V. und des Kulturstadt Wolfenbüttel e. V.

Die Geschichte der Oper beginnt um 1600 damit, dass mit musikalischen Mitteln der Mythos von Orpheus neu erzählt wird – und seither ist das im Musiktheater hundertfach geschehen. So auch im Jahre 1683 am Wiener Hof von Kaiser Leopold I. durch den seinerzeit hochgeschätzten und heute zu Unrecht vergessenen Antonio Draghi (1634–1700). In »La Lira d’Orfeo« lässt er uns einen herzzerreißenden Wettstreit zwischen Apollo und Orpheus um die Liebe der Euridice erleben. Amor, Mars und Juno sind natürlich mit von der Partie und stiften weitere Verwirrung.

Auch wenn Monarchie und Absolutismus unseren gesellschaftlichen Vorstellungen nicht mehr entsprechen, macht ein Blick zurück deutlich: Es ist nicht lange her, dass Kaiser und Könige als Herrscher akzeptiert und bewundert wurden. Das Wien der Habsburger war dabei lange Zeit der Nabel der Welt. Ihr Reichtum war grenzenlos, und wenn heute in Luxusjachten, Privatjets oder Fußballteams investiert wird, so äußerte sich Repräsentation damals in luxuriöser Architektur und extravaganter Hofhaltung. Die Festoper Draghis, die Manfred Cordes mit seiner Weser-Renaissance zu neuem Leben erweckt, war dabei bestimmt nicht die schlechteste Form zu renommieren.

Ulrike Hofbauer (Sopran) – Euridice
Mònica Monteiro (Sopran) – Lisida
Erika Tandiono (Sopran) – Amore
David Erler (Alt) – Apollo
Jan Kobow (Tenor) – Orfeo
Hans Jörg Mammel (Tenor) – Pane
Sebastian Myrus (Bariton) – Aristeo
Wolf Matthias Friedrich (Bass) – Marte
Karl Söderström (Bass) – Orcane

Ensemble Weser-Renaissance Bremen
Leitung: Manfred Cordes

Werk-Einführung: 19 Uhr im südlichen Wintergarten (Parkett rechts)

Foto: © Katrin Meiners